Samstag, 19. März 2011

Helden!

Heldentum – welch‘ ein verratenes Wort! Helden, das waren und sind hirnlose Selbstmörder, die in völlig aussichtsloser Situation die Fahne eines Landes hochreckten, das sich nicht entblödete, sich als „Vater“-Land zu kaschieren, um sich und andere in einen schrecklichen und sinnlosen Tod zu verrennen. Helden, das waren und sind Heerscharen tumber Idioten, die wie die Lemminge im Gelichschritt in einen Kampf marschieren, um den weichen Arsch selbstsüchtiger Despoten warm zu halten. Helden töten und Helden sterben – ein Wahnsinn! Und – ach ja: Helden der Arbeit gab es auch, die sich bis zur Selbstaufgabe in den Dienst einer tyrannischen Ideologie stellten. Sie haben ihr Leben vertan und dafür nach Jahren einen Fresskorb und eine Urkunde erhalten, bevor sie den Rest ihres trostlosen Daseins in einer Zwei-Zimmer-Wohnung fristeten.

Dabei ist Heldentum im Grunde etwas großartiges. Nun haben wir nicht vergessen, sondern so gut wie noch nie erfahren, worin das Großartige liegt. Seit wenigen Tagen wissen wir es.

In Japan verabschieden sich derzeit einige hundert Männer von ihren Familien. Sie tragen keine Waffen, sie tragen Schläuche. Sie huldigen keinem Tyrannen. Sie weinen beim Abschied und geben zu, dass sie große Angst haben. Sie schaden niemanden, sind nicht aggressiv. Ihr Pflichtbewusstsein ist echt, weil frei(!)-willig, ihre Liebe für ihre Mitmenschen unsagbar. Helden – ja! Mir fehlen die Worte, um meiner Bewunderung für diese Menschen Ausdruck zu verleihen.

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