Montag, 14. März 2011

Man kann janitt so dumm denke...

Redensarten treffen nicht häufig „den Nagel auf den Kopf“ (eine Redensart). Oft sind sie mundartlich und haben deshalb eine bodenständige Gemütlichkeit inne, was nicht dazu verleiten darf, sie nicht ernst zu nehmen. Meine Mundart ist „Kölsch“, auch wenn ich sie kaum noch beherrsche. Aber mitunter fallen mir kölsche Redensarten ein, die es vermutlich auch in anderen Dialekten gibt.

Zu der nun schon in der zweiten oder gar dritten Generation wütenden Diskussion über die Nutzung der Kernenergie, die nun aus so furchtbaren Anlass neu entflammt ist, trage ich mal diese bei: „Man kann janitt so dumm denke, wie et kütt!“  Eben dies‘ ist die Hybris des Menschen. Dass er glaubt, jede Eventualität in seine Überlegungen mit einbeziehen zu können. Der Kölner (und gewiss auch andere) weiß es besser.

Ob er (der Kölner) allerdings recht hat mit dem Spruch: „Et hätt noch emmer jot jejange!“, sei angesichts der Ereignisse infrage gestellt. Oft erinnere ich mich an einen Zwischentitel in einem dokumentarisch aufgemachten Schwarz-Weiß-Spielfilm, der einen Atomangriff simuliert. Da heißt es: „Es ist ohne Beispiel in der Geschichte, dass die Überlebenden die Toten beneiden.“  

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